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Die unterschiedliche Betroffenheit von Frauen und Männern ist in keinem Bereich so offensichtlich wie im Bereich Gesundheit. Das zeigen z.B. die unterschiedliche Lebenserwartung von Frauen und Männern oder die geschlechterspezifische Ausprägung des Alkohol- und Medikamentenkonsums insbesondere von Psychopharmaka. Das Risikoverhalten von Frauen und Männern z.B. im Verkehr ist unterschiedlich stark ausgeprägt und schlägt sich auch in der Präferenz von sportlichen Aktivitäten und typischen Verletzungen nieder. Eine Gesundheitsförderung hat daher viele und wichtige Bezugspunkte zum Thema Geschlechterorientierung. Nachgewiesen ist auch der unterschiedliche Umgang von Frauen und Männern mit Erkrankungen - das Gesundheitsverhalten von Frauen ist ein anderes als das von Männern. Weitere Beispiele für Geschlechterunterschieden finden sich in einer Übersicht von S. Scheffler (2009).

Auch in den gesundheitlichen Auswirkungen betrieblicher Arbeit auf Frauen und Männer gibt es eine Reihe von Nachweisen: Die psychosoziale Arbeitsbelastung - und als individuelle Auswirkung daraus folgende Beanspruchungen und ihre Verarbeitung - ist das zentrale Thema für Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung. Psychosoziale Arbeitsbelastungen wirken auf Frauen anders als auf Männer: Zeitdruck, geringer Handlungsspielraum oder ein belastendes Arbeitsklima werden von Frauen und Männern unterschiedlich wahrgenommen und verarbeitet. Darüber hinaus haben strukturelle Vorgaben geschlechtspezifische Auswirkungen z.B. in der schlechteren finanziellen Unterstützung von Projekten oder Maßnahmen für Frauen.

In Krankenhäusern, Altenheimen und anderen Unternehmen des Gesundheits- und Sozialwesen sind bis zu 90 % der dort Beschäftigten Frauen - außer in den Leitungsebenen. In Bethel sind von den etwa 15.000 Mitarbeitenden zweidrittel weiblich.

Literatur:
Arbeitnehmerkammer Bremen
Gender Mainstreaming in Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung, Info-Brief, 2003, 10
Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz (Hrsg.)
Gender issues in safety and health - A review, Bilbao, 2003
Gümbel, M.
Kleiner Check für die betriebliche Praxis: Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung – geschlechtersensibel?, Bremen, 2009
Gümbel, M. & Rundnagel, R.
Gesundheit hat ein Geschlecht - die Bedeutung von Gender Mainstreaming im Arbeits- und Gesundheitsschutz, Arbeitsrecht im Betrieb, 2004, 9, 539-545
Janßen, Chr.
Gender- Mainstreaming im betrieblichen Gesundheitsmanagement am Beispiel v. Bodelschwinghsche Anstalten Bethel - von der Planung zur Realisierung, Schritte zum Erfolg und Stolpersteine, Vortrag auf der Fachtagung der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft (verdi): Arbeits- und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz „Gesünder mit Gender- Mainstreaming“- Geschlechterblick im Arbeits- und Gesundheitsschutz,
Hannover, 5.1.2004
Janßen, Chr.
Gender Analyse als Baustein zu einer geschlechtersensiblen betrieblichen Gesundheitsförderung,
Verhaltenstherapie & Psychosoziale Praxis, 2007, 1, 99-108
Nielbock, S . & Gümbel, M.
Arbeitsbedingungen beurteilen - geschlechtergerecht, Gender Mainstreaming in der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen, Berlin, 2010
Reuhl, B.
Manchmal mehr als »kleine Unterschiede« – Gefährdungen geschlechtergerecht beurteilen, In: Brandenburg, St., Endl, H.-L., Glänzer, E., Meyer, P. & Mönig-Raane, M. (Hrsg.), Arbeit und Gesundheit: geschlechtergerecht?! - Präventive betriebliche Gesundheitspolitik aus der Perspektive von Männern und Frauen, Hamburg, VSA, 2009, S.167-186
Reuhl, B.
Gender Mainstreaming - Checkliste Arbeitsplatzbegehung, Vortrag auf der Tagung der Arbeitnehmerkammer Bremen, Gender Mainstreaming in Arbeit und Gesundheit - Die Beurteilung von Gefährdungen an Arbeitsplätzen von Männern und Frauen, Bremen, 5.9.2006
Scheffler, S.
Patientenverhalten von Frau und Mann als soziales Konstrukt, Strukturmerkmal und Verhaltensset - Ergebnisse der Geschlechterforschung und ihre Bedeutung für beraterische Interventionssysteme, Integrative Therapie, 2009, 1, 37-49
Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft
Belastungen beurteilen und abbauen - Gender in der Gefährdungsanalyse psychischer Belastungen, Dokumentation der Fachtagung für Betriebs- oder PersonalrätInnen, Gleichstellungsbeauftragte sowie gewerkschaftliche VertreterInnen in Verwaltungsräten bei gesetzlichen Unfallversicherern in Kassel am 27.-28.6.2007, Berlin, 2007

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