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Schweden
Das SIVUS-Konzept wurde in den Jahren 1974-1978 in einer Tagesstätte für erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung, im Dagcenter Lilieholmsgarden in der Nähe Stockholms als Teil eines Forschungsprojektes erprobt.
Aufgrund des großen Erfolges haben im Anschluß andere Behinderteneinrichtungen dieses Konzept übernommen. Dabei wurden sie von der obersten schwedischen Sozialbehörde unterstützt. 1983 arbeiteten insgesamt ungefähr 200 Institutionen in Schweden - Sonderschulen, Pflegeheime, Sonderkrankenhäuser oder Freizeiteinrichtungen - nach den Grundsätzen des SIVUS-Konzeptes. Heute gibt es in jedem schwedischen Bezirk ein oder zwei SIVUS-Vertreterinnen (Kontaktpersonen) mit einer Arbeitsgruppe im Rücken, die sich aus Repräsentanten verschiedener Behinderteneinrichtungen zusammensetzt. Diese Personen sind von der jeweiligen Bezirksverwaltung bestellt, um Wissen über SIVUS an Mitarbeiterinnen in Institutionen oder Interessierte weiterzugeben (
Walujo, 1991; Verband der evangelischen Einrichtungen für Menschen mit geistiger Behinderung, 1989).

Finnland
In Finnland, das eine vergleichbare Heimstruktur besitzt wie die Bundesrepublik, haben eine Reihe von Einrichtungen die Arbeit nach dem SIVUS-Konzept zur pädagogischen Grundlage des Betreuungsprozesses erhoben.

Österreich
In Österreich wurden Erfahrungen mit dem SIVUS-Konzept in einem Pilotprojekt einer Tagesheimstätte der Lebenshilfe in Gmunden von 1985 bis 1994 gesammelt. Aus dieser Arbeit heraus wurde 1994 der
SIVUS-Förderverein "Ver-rückte Grenzen" gegründet, der Informationen zum Thema SIVUS herausgibt und Veranstaltungen durchführt. Seit 1994 finden jährlich Kongresse in Österreich statt, die das SIVUS-Konzept zum Thema haben. Der SIVUS-Förderverein hat sich im Jahr 2003 zugunsten der SIVUS-Plattform aufgelöst. Die SIVUS-Plattform versteht sich als Multiplikatorin für Informationen und Seminare in Österreich.


Bundesrepublik Deutschland
In der Bundesrepublik sind die SIVUS-Ideen in in unterschiedlicher Weise in der Arbeit mit Menschen mit geistiger Behinderung umgesetzt worden. Zwei Beispiele sollen kurz genannt werden.

Umsetzung des SIVUS-Konzeptes im Rahmen der
Auflösung einer psychiatrischen Langzeiteinrichtung
Die Bremer Bürgerschaft faßte 1980 den Beschluß, die Klinik Blankenburg bis 1990 aufzulösen. 1986 übernahm der 'Verein für Innere Mission Bremen' neben zwei weiteren Trägern die Realisierung dieses Beschlusses für die geistig- und mehrfach behinderten Patientinnen in der Region Bremen-Mitte. Die Arbeit nach der SIVUS-Methode wurde als pädagogisches Konzept für diesen Personenkreis beschlossen (
Gromann, 1991).

Umsetzung des SIVUS-Konzeptes innerhalb einer diakonischen Einrichtung
Eckardtsheim ist Teil des Stiftungsbereiches Behindertenhilfe der v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel in Bielefeld. Ein erstes Konzept zur Umsetzung des SIVUS-Konzeptes entstand 1992. Zwischen 1993 und 1999 arbeiteten insgesamt bis zu acht Wohngruppenteams in drei Einrichtungszusammenhängen nach dem SIVUS-Konzept. Inzwischen wurde das Konzept von einem anderen Qualitätsmanagementsystem abgelöst (
Janßen, 1997, 1999, 2001; Janßen & Begemann, 1998).

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